Onsere Vereinsgeschichte

Man weiß nicht, wann zum ersten Mal in Trier und dem Trierer Land die närrischen Tage des Karnevals alt und jung in ihren Bann gezogen haben. Als wesensverwandte Vorläufer gab es zur Zeit der Römer schon in der Augusta Treverorum frohe Feste, die über mehrere Tage dauerten. In der Geschichte unserer Stadt hatte der Karneval Höhen und Tiefen zu überwinden und karnevalistisches Treiben, ob in der Öffentlichkeit oder in Sälen, in jeweiligen Zeit Epochen war sogar streng untersagt, also verboten. Rückblickend in die Geschichte des Trierer Karnevals ist es interessant festzustellen, dass in es den Jahren 1590/1593/1594 jungen Leuten von der Stadtobrigkeit gestattet wurde, nach getaner Arbeit mit einem Spiel bei Tag öffentlich umherzuziehen. Damit war der Fastnachtsumzug in Trier geboren. Allerdings bedurfte es vorheriger Erlaubnis der beiden Bürgermeister. Die handwerklichen Zünfte prägten diesen Zug. Über die trierischen Karnevalsveranstaltungen in den ersten Jahrzehnten preußischer Herrschaften fehlen fast alle Zeugnisse.

 

Im Jahre 1847 trat zum ersten Male eine Karnevalsgesellschaft vor die Trierer Öffentlichkeit, die am 31.1.1848 behördlich genehmigt wurde. Hier ist also die Geburtsstunde der Karnevalsgesellschaft des Heuschreck. An der Wiege der Trierer Karnevalsgesellschaft stand die demokratische Bewegung von 1848. Wie stark die politischen Tagesprobleme auch den Trierer Karneval von 1849 mit formten, zeigen uns die recht deutlichen Anspielungen auf die Verfassungsrevolution, auf Wahlbeeinflussungen, auf die Kaiserfrage und andere Tagesereignisse Aus dem Jahre 1851 wird von einem großen Fastnachtsball in der Gaststätte Kufs am Viehmarkt berichtet. Folgt man den Aufzeichnungen aus diesen Jahren, so ging im Jahre 1857 ein Fastnachtsfestzug durch die Stadt. Von weiteren Karnevalszügen durch die Innenstadt in der Folgezeit wird berichtet.

 

Im Jahre 1865 wurde nach Zeugnissen und nach Aufzeichnungen der KG Heuschreck eine weitere Karnevalsgesellschaft in Trier gegründet, die sich KG "Onner Ons" nannte.Die Gründung dieser Karnevalsgesellschaft soll sich in Löwenbrücken vollzogen haben. In dieser Zeit tritt dann die KG "Onner Ons" mit Karnevalssitzungen und -bällen in der Gaststätte Kufs am Viehmarkt näher ins Stadtzentrum. Sowohl Damensitzungen, als auch gemischte Sitzungen fanden ab 1865 und in den späteren Jahren statt. Die Gründungsmitglieder müssen schon echte Trierer gewesen sein, wenn sie, so ganz unter sich, den Namen "Onner Ons" wählten. Vor dem Jahre 1871 beschränkte sich der Karneval in Trier auf Bälle, Maskenredouten und Tanzmusik. In diesem Zeitabschnitt trat die KG "Onner Ons" auch immer wieder mit karnevalistischen Veranstaltungen an die Öffentlichkeit.

 

Ab 1872 blühte die karnevalistische Aktivität in Trier wieder auf, an der die KG "Onner Ons" maßgeblich beteiligt war. Ab dem Jahr 1890 hat sich die Gesellschaft zeitweise nur auf Sitzungen und Bälle beschränkt. Wie andere Karnevalsgesellschaften musste die KG "Onner Ons" in ihrer langen Geschichte des Bestehens vor der Jahrhundertwende für kurze Zeit untergegangen sein. Wenn dann in der Geschichte des Trierer Karnevals davon berichtet wird, dass das erste Viertel des 20. Jahrhunderts eine Blütezeit des Karnevals darstellte, so ist mit Bestimmtheit auch die KG "Onner Ons" hier mit einzubeziehen.

 

Der April des Jahres 1905 war die zweite Geburtsstunde der KG "Onner Ons" und die Wiedergeburt vollzog sich im Gasthaus Schleimer in Olewig. Sieben Trierer, Küfer ihres Zeichens, pflegten dort in ihrem Stammlokal regelmäßig ihre Schöppchen zu trinken. Man entsann sich bei dieser Gelegenheit auf die früher existierende Karnevalsgesellschaft mit dem Namen "Onner Ons" und da man recht nett unter sich um den Tisch versammelt war, wurde diese Gesellschaft wiedergeboren. Dieser kleine Kreis der Sieben wuchs in der Folgezeit immer mehr an und schließlich schlug einer der Beteiligten, sein Name war Wilhelm Homann, vor, in der Session 1905/06 als Karnevalsgesellschaft an die Öffentlichkeit zu treten. Für die erste offizielle Kappensitzung wählte man den "Goldenen Brunnen", ein zu damaliger Zeit in Trier wohlbekanntes Lokal in der Diedrichstraße. Als Präsident fungierte eben besagter Wilhelm Homann, der hinfort für vierzig Jahre dieses Amt auch behielt.

 

Bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs im Jahre 1914 verzeichnen die Vereinsannalen eine Reihe prächtiger und wohl gelungener Sitzungen und Bälle. Bis 1919 ruhte dann das karnevalistische Leben in der Stadt und erst 1919/20 wurde eine neue Sitzungsperiode gestartet. Die "Onner Onser" stellten nach dem Krieg auch den ersten Karnevalsprinzen der Stadt. Auch er war wiederum ein Küfer; Nikolaus Helfen aus Longuich. In den Jahren zwischen den beiden großen Kriegen gab es in unserer Stadt etliche beachtliche Rosenmontagszüge, bei denen "Onner Ons" mit Prunkwagen würdig vertreten war.

 

Das Jahr 1939 brachte den Zweiten Weltkrieg und mit ihm wieder eine sieben Jahre währende Zwangspause für alles karnevalistische Geschehen. Es kostet einige Mühe, nach diesem Krieg wieder die Genehmigung zu Fastnachtsveranstaltungen zu erhalten. Trotzdem ging man bei der KG "Onner Ons" wieder mit frischen Mut an die Arbeit und konnte im November 1947bereits einen bunten Abend im Schiefferkeller und eine Sitzung in der Gaststätte Horsch am Pferdemarkt arrangieren. Unter den regierenden Präsidenten Heinrich Roth, Claus Weinand und Hans Meunier reihten sich bis 1953 Sitzungen und Bälle in bunter Kette aneinander. Auch auswärtige Veranstaltungen waren zu verzeichnen, wobei für die Kampagne 1952/53 Sitzungen und Rosenmontagsball im Hotel "Drei Könige" in Bernkastel besonders zu erwähnen sind.

 

Krankheit zwang den Präsidenten Hans Meunier zum Niederlegen seines Amtes, das dann Hugo Lehnhausen, der damalige Vizepräsident der Gesellschaft für die Dauer der nächsten zehn Jahre mit der Sitzung des Jahres 1953 in der Löwenbrauerei übernahm. 1955 war das neunzigste Jahr für die KG "Onner Ons" und dieses Jubiläum beging man dann auch dementsprechend mit einer Jubiläumsprunksitzung im Saalbau "Groß Trier" am 8. Januar 1955 unter Mitwirkung der Karnevalsgesellschaften von Trier und Umgebung. Residenz war 1962 für die KG "Onner Ons" die Krim, In dieser Zeit wirkten hervorragende Karnevalisten wie Paul Leyendecker, Rupert Klein, Hermann Stölben, Hansi Lentes, Willi Claus und Heinz Kern ("Jakob und Jäbchen"), Hans Essler, Herbert Maurer, Toni Stoll, Rudolf Römbke, Horst Schaumann, Helmut Heinz und eine Reihe anderer bei den diversen Sitzungen mit.

 

1963/64 übernahm Friedhelm Dietz das Amt des Präsidenten von Hugo Lehnhausen, der zum Ehrenpräsidenten ernannt wurde. Dietz leitete die erste Prunk- und Galasitzung der Kampagne im Warsberger Hof. In dieser Session war es auch, dass die KG "Onner Ons" im Rosenmontagszug mit Präsident und Rat nach dem Motto "Man geht wieder zu Fuß" auf jeglichen fahrbaren Untersatz verzichtete. In den Zügen der Jahre 1965 und 1966 war "Onner Ons" dann wieder mit einem prächtigen Wagen vertreten. Die Regierungszeit des Präsidenten Friedhelm Dietz war relativ kurz; sie währt drei Jahre und in diesen Zeitabschnitt fiel das Fest des 100jährigen Bestehens der Karnevalsgesellschaft. Die Nachfolge von Friedhelm Dietz trat 1967 Vizepräsident Willi Claus an, der nun die KG "Onner Ons" als Präsident und erster Vorsitzender mit bestem Erfolg leitete.

 

In den Jahren 1967 bis 1972 wurde die KG "Onner Ons" von Präsident und zugleich 1. Vorsitzenden Willi Claus aufs Beste geführt. Die Gesellschaft beteiligte sich mit Motivwagen an den Rosenmontagsumzügen in Trier. In seiner Amtszeit war die KG "Onner Ons" nicht nur im Herzen der Stadt, sondern auch darüber hinaus im Trierer Land, in Eifel und Hunsrück zur Freude vieler Menschen aktiv. Hatte die Gesellschaft ihren früheren langjährigen Präsidenten Hugo Lehnhausen für seine Verdienste um die KG zum Ehrenpräsidenten ernannt, folgte ihm im Jahre 1972 Willi Claus als Ehrenpräsident.

 

1972 übernahm der als Protokollchef und Humorist in der Gesellschaft wirkende Berndt Hilt das Amt des Präsidenten und 1. Vorsitzenden. Durch das Anwachsen und die Vergrößerung der Karnevalsgesellschaft bedingt wurde im Jahre 1975 das Amt des 1. Vorsitzenden , der auch zugleich Sitzungspräsident war, von diesem getrennt. Berndt Hilt übernahm den Vorsitz der Gesellschaft, Friedhelm Dietz übernahm das Amt des Sitzungspräsidenten.

 

Im Jahre 1975 wurde in der Gesellschaft die Idee aufgegriffen, verdiente Humoristen im Trierer Karneval auszuzeichnen. Man vertrat die Ansicht, einmal die eigentlichen Träger des Karnevals, die Vertreter der närrischen Bütt mit einem Sonderorden zu bedenken. So wurde daher der Orden "Spaaßvugel" ins Leben gerufen, um auch Humoristen anderer Gesellschaften auszuzeichnen. Dieser Orden "Spaaßvugel" wurde dann im ersten Jahr an fünf verdiente Humoristen Trierer Gesellschaften verliehen. Im Jubeljahr 1986 wurde dieser "Spaaßvugel" zum 15. Mal an einen verdienten Humoristen übergeben.

 

In den nun folgenden Karnevalskampagnen zeigte es sich, dass die Gesellschaft mit einem guten Potential an Humoristen und Aktiven ausgestattet war, jedoch sich in den Räumlichkeiten des Warsberger Hofes in der Diedrichstraße nicht weiter entfalten konnte. Das Hotel Holiday Inn mit seinen großen Räumlichkeiten bot sich als neue Residenz an und zog die Gesellschaft in den Norden Triers. Dieser Schritt war sehr gewagt, es zeigte sich aber schon in der ersten Session im neuen Hause, dass diese Entscheidung goldrichtig war. Die Veranstaltungen der "Onner Onser" im neuen Haus waren stark besucht und so konnte ein weiterer Aufwärtstrend verbucht werden. In der gleichen Session 1979/80 wurde auf Beschluss des Vorstandes ein Ehrenratberufen. Es waren in dieser Session gleich sieben Ehrenratsherren, die in diesen Kreis aufgenommen wurden, dessen Vorsitz als Ehrenratspräsident Lutz Scheider übernahm. Lutz Scheider übernahm dann auch in der folgenden Session 1980/81 das Amt des Sitzungspräsidenten, was er mit Bravour und Eleganz zu meistern wusste.

 

Die Onner Onser nahmen dann in der Folgezeit freundschaftliche Kontakte zu der KG "Onger ons" in Düsseldorf, der KG "Blaue Funken" in Neuss, der KG "Kruschberger Funken" in Düren und zu der KG Rheinauer "Die Sandhase" in Mannheim auf. Diese freundschaftlichen Bande wurden fürderhin gepflegt und es besuchten diese Gesellschaften Jahr für Jahr die Onner Onser in ihrer Residenz bei den urtrierischen Kappensitzungen. Die Onner Onser ihrerseits besuchten auch die Sitzungen der befreundeten Gesellschaften. Im Laufe der Zeit nahmen allerdings diese Kontakte immer mehr ab und sind heute fast gänzlich zum Erliegen gekommen. Lutz Scheider leitete die Sitzungen bis zum Jahr 1986 und übergab dann sein Amt als Sitzungspräsident an Hans Peters, der erst 14 Tage vorher als Mitglied in die Gesellschaft aufgenommen worden war.

 

Besonders sei hier erwähnt, dass im Jahre 1981 auf eine Idee von Anita Sausen eine Spendensammlung ins Leben gerufen wurde. So sammelte Anita Sausen seitdem jeweils am Ordensfest der Gesellschaft für einen guten und sozialen Zweck mit dem Sparschwein. Die Erlöse dieser Sammlungen kamen in erster Linie kranken und behinderten Kindern, aber auch anderen Institutionen wie Hilfsorganisationen für Blinde, MS-Kranke, Obdachlose und vielen mehr zugute. Diese Sammelaktionen brachten ihr den Namen "Sausemaus" ein. Diese Aktion wurde von Freunden und Gästen der Gesellschaft gut angenommen, so dass in der Zeit von 1981 bis 2002 insgesamt 28.006,78 DM (14.319,64 €) an mildtätige Organisationen gespendet werden konnten!

 

Berndt Hilt stand der Gesellschaft von 1973 bis 1987 als Präsident vor. Seine humorvolle und freundschaftliche Art, aber auch sein karnevalistisches Verhalten sorgte für einen guten Zusammenhalt zwischen den Mitgliedern und Aktiven der Gesellschaft. In diesen langen Jahren führte die Gesellschaft hervorragende Sitzungen durch, die stets gut besucht waren. Hierzu trugen gute Büttenredner aus der KG "Onner Ons" mit ihren Vorträgen bei. Insbesondere seien hier erwähnt: Hans Essler, Herbert und Willi Maurer (Die Barbeln'ser Jongen), Rudi Römbke und Gerd Kowollik (Tant Kätt un Tant Suss), Hedi Hilt, Hermine Spanier und Dorothee Weisshaar (Die drei Schwiegermütter), Klaus-Werner Hermes (Maler Klecksel), Manfred Esser und Uli Schmitt (Maathes un Hanni), Willi Claus, Hilde Eylens und Heinz Kern bei. Von 1987 bis 1988 übernahm der in der Gesellschaft auftretende Humorist Rudi Enders den 1. Vorsitz. Doch bedingt durch seinen Umzug aus Trier nach München war seine Präsidentschaft sehr kurz.

 

Seine Nachfolge trat 1988 Sitzungspräsident Hans Peters an. Unter seiner Leitung wurde die Garde vergrößert und weitere Garden gegründet. Hinzu kamen die Jugendgarde und die Kindertanzgruppe. Diese Garden wurden vom Präsidenten Hans Peters stets mit viel Unterstützung gefördert. Die Aufgabe als Sitzungspräsident übernahm Jürgen Wollmann. Unvergessen waren seine Vorträge mit Rolf Kettermann als Rolli und Wolli. Schließlich legte auch Hans Peters 1997 seine Präsidentschaft nieder und wurde zum Ehrenpräsidenten ernannt. Er wurde auch Präsident des Landesverbandes Rhein-Mosel-Lahn im Bund Deutscher Karneval. Er hatte dieses Amt inne, bis er es 2008 aus gesundheitlichen Gründen niederlegte.

 

Sein Nachfolger wurde Karl-Rainer Heiderich, der mit dem neuen Sitzungspräsidenten Joachim Wagner durch die Kampagne 1998 führte. Das Hotel Holiday Inn, welches in der Zwischenzeit mehrfach den Besitzer wechselte (Scandic Crown, Tulip Inn), war bis zur Session 2000 die Residenz der KG "Onner Ons". Im Jahre 2001 wurde erneut die Residenz gewechselt. Da die französischen Streitkräfte zwischenzeitlich Trier verlassen hatten, stand das ehemalige französische Gymnasium Lycee Ausoneleer. Durch geschickte Verhandlungen mit der Stadt Trier gelang es, die ehemalige Mensa für die "Onner Onser"-Veranstaltungen zu nutzen.

 

2003 übergab auch Sitzungspräsident Joachim Wagner den Wuppdus aus zeitlichen Gründen an seinen Nachfolger, den langjährigen Aktiven Manfred Esser. Zum Jubeljahr 2008, immerhin wurde die Gesellschaft 13x11 Jahre alt, gelang es nach 14jähriger Abstinenz wiederum, ein Prinzenpaar der Stadt Trier zu stellen. Jürgen und Heike Schlich führten als Jürgen III. vom Trierer Löwenbräu und Heike I. von den Pierre Parfümerien durch die kürzeste Kampagne im 21. Jahrhundert.

 

Im Jahr 2011 wurde auf Initiative von Harald Reinhard eine 2-tägige Schulung für Büttenredner ins Leben gerufen. Diese findet ein mal im Jahr statt und ist auch für andere Karnevalsgesellschaften offen. Geleitet wird die Schulung von Hans Jürgen Esser der Schulungsleiter für Büttenreden im Karnevalsverband Franken ist. Das Ziel ist es, Redner und welche die es werden wollen zu schulen und mit Tipps und Rat für die Bütt zu begeistern. Gäste von ICV Issel und RuckZuck Hermeskeil haben dieses Angebot in der Vergangenheit genutzt und der Erfolg gibt der Gesellschaft Recht. Nicht mehr aus der Onner Onser Bütt weg zu denken sind z.B. Josef Faldey und Tobias Reinhard (Eineiigen Zwillinge), Gerd Blum und Noelle Esser, die aus den vergangenen vier Schulungen hervorgegangen sind. In die Onner Onser Bütt gehen auch Michelle Hendele und Vanessa Stiefel (Teenies), Stefanie Kowollik mit Katrin Paulus (Hulda und Uschi), Hans Jürgen Esser (Till), Ralf Stiefel (LiddleJoe), Harald Reinhard (Lampenpitter) mit Gerd Brandscheidt (Peedschestreter Musik).

 

Nach dem Tode von Manfred Esser ging zur Session 2012 der Wuppdus in die Hände von zwei Sitzungspräsidenten. Joachim Wagner stellte sich wieder zu Verfügung, um zusammen mit Harald Reinhard durch die Sitzungen zu führen. 2014 kam überraschend das “Aus“ der Onner Onser Residenz im ehemaligen französischen Gymnasium Lycee Ausone. Die Stadt Trier benötigt die ehemalige Aula für ausgelagerten Schulbetrieb von umgehend sanierungsbedürftigen Schulen. So schloss sich leider das Kapitel einer quasi „eigenen Halle“, die auch als Trainingsörtlichkeit für die Garden diente.

 

Doch wie der Zufall es wollte, wurde 2014/15 die alte Residenz „Holiday Inn“ unter einem neuen Eigentümer zum "IAT Tower" umgebaut. Die Bemühungen von Ehrenratspräsident Werner Dellwing und Präsident Karl-Rainer Heiderich waren erfolgreich, so dass die Onner Onser rechtzeitig zu ihrem 150-jährigen Jubiläum in die frisch renovierte Residenz „IAT Tower“ zurückkehren konnten. Dort freute sich die Gesellschaft, mit dem Ehepaar Hendele als Uwe I. und Renate I. vom IAT-Tower erneut ein  Stadtprinzenpaar stellen und die Jubiläumssession feiern zu können. Leider währte die Freude nur kurz, denn bereits in der darauf folgenden Session musste die KG erneut umziehen. Ihre Residenz fand sie bis 2017 fortan in der Alten Färberei im Bobinet Quartier in Triers Westen.

 

2018 musste die Gesellschaft infolge unglücklicher Umstände eine Zwangspause einlegen. Die Alte Färberei stand als Residenz nicht mehr zur Verfügung und die Gesellschaft konnte erstmals seit Jahrzehnten keine Sitzungen abhalten. Zum Glück gelang es dem Vorstand, wenigstens für das traditionelle Ordensfest einen Veranstaltungsraum zu finden: die City Hall des Fourside Plaza, des neuen Hotel-Betreibers im IAT Tower. Damit schloss sich erneut der Kreis, denn ab dem Jahr 2019 sollte diese City Hall wieder die Residenz der KG "Onner Ons" 1865 e.V. Trier werden, 40 Jahre nach dem ersten Umzug in das damalige Holiday Inn Hotel im Trierer Norden.

 

Im Jahr 2019 sollte aber auch eine Ära enden: Karl-Rainer Heiderich kündigte auf dem Ordensfest der Gesellschaft an, sich aus dem Amt des Präsidenten nach 22 Jahren zu verabschieden. Ein für Ihn und alle Anwesenden äußerst emotionaler Moment, denn nach Wilhelm Homann (Präsident von 1905 bis 1945) hatte niemand mehr dieses Amt so lange inne und prägte das Gesicht der KG "Onner Ons" nach außen wie nach innen. In der Jahreshauptversammlung am 21. Mai 2019 wurde er zum Ehrenpräsidenten des Vereins berufen und auf seinen Vorschlag Thomas Egger zum neuen Präsidenten gewählt. Egger ist seit 2008 Mitglied des Vereins und des Ehrenrats und war bis zu seiner Wahl schon rund zehn Monate als kommissarischer Geschäftsführer im Vorstand der Gesellschaft tätig. Mit einem auch sonst weitgehend veränderten und verjüngten Vorstand wurde ein Generationenwechsel eingeleitet und der Verein zukunftsfähig gemacht.

 

In all den Jahren seit ihrer Gründung sah sich die KG "Onner Ons" immer verpflichtet, die Trierer Eigenart und das regionale Brauchtum zu pflegen und zu fördern, und sie hat dies in der Vergangenheit auf das Beste bewiesen. Und so werden ihre Vorstandsmitglieder, Elferräte, Ehrenräte und zahlreichen Aktiven auch weiterhin dafür einstehen, diese Kultur und dieses Stück Heimat mit trierischem Witz und Humor auch für die kommenden Generationen zu erhalten.

 

 

An dieser Stelle danken wir den ersten Chronikschreibern und allen später Mitwirkenden, dass die „Onner Onser“ Geschichte nicht vergessen sondern niedergeschrieben wurde, weiter lebt und fortgeführt wird.

 

Trier, im Mai 2019, KG „Onner Ons“ 1865 e.V. Trier